Mikrozirkulationsdiagnostik – retinale Gefäßanalyse



Das Gefäßsystem der Netzhaut gehört zur Mikrozirkulation, wobei Autoregulationsmechanismen die Durchblutung der Netzhaut kontrollieren und Störungen kompensieren. Durch optische Messverfahren erfolgt die Bestimmung von Blutfluss, Blutgeschwindigkeit, Gefäßdurchmesser und anderen Messgrößen.

Dabei besitzt der Gefäßdurchmesser unter diesen Messgrößen eine Schlüsselstellung, da er einerseits Stellglied lokaler Regulationsmechanismen ist, andererseits altersbedingten, pathologischen und therapeutischen Veränderungen unterliegt, so dass seine Erfassung wesentliche medizinisch-wissenschaftliche aber auch klinisch-therapeutische Bedeutung hat. 

Man unterscheidet  zwischen statischer und dynamischer Gefäßanalyse. 

Bei der statischen Gefäßanalyse erfolgt eine Bewertung von Einzelbildern mit der Bestimmung spezieller Kennwerte, deren Bedeutung als Risikoindikatoren für die Entwicklung schwerer kardio- und zerebro-vaskulärer Gefäßerkrankungen in mehreren großen epidemiologischen Studien (ARIC-, Rotterdam- und Blue-Mountain-Studie oder auch in Arbeiten von Michelsson) gezeigt wurde.

Die dynamische Gefäßanalyse erfasst die Änderungen von Gefäßdurchmessern zeitkontinuierlich und ortsaufgelöst. Somit sind quantitative Aussagen zu Funktionen arterieller und venöser Gefäße und von Autoregulationsmechanismen möglich, die neben lokalen funktionellen Gefäßveränderungen auch systemische funktionelle Gefäßveränderungen beinhalten. 


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